Gefühle in Ton
Wenn man einen Klumpen Ton in die Hand nimmt, löst er zwei Impulse aus: den materialerprobenden zum Kneten, Matschen, Quetschen, Schlagen, Walzen, Durchlöchern und den formenden zum Gestalten einer meist realitätsabbildenden Plastik oder eines Gebrauchsgegenstands.
Bei der Materialerprobung entsteht ein Dialog zwischen Mensch und Material: Der Ton fordert zu aggressivem Schlagen und Durchbohren ebenso wie zu besänftigendem Runden und Glätten heraus und nimmt die hierdurch entstandene Form an, die die Behandlung festhält und darstellt. Sie kann sofort wieder umgeformt werden oder aber durch Trocknen dauerhaft bestehen bleiben.
Der Ton fordert auf, ihm Gewalt und Gestalt anzutun.
Gefühle wie Wut, Aufregung, Freude lösen Körperreaktionen aus, die man am Ton abreagieren, an ihm auslassen kann.
So wird der Ton wütend hingeschmissen, geschlagen, zerfetzt, aufgeregt zerwuselt, durchlöchert, gequetscht,
freudig in die Luft geworfen -
- und so sieht er dann auch aus -
- und das drückt er dann auch aus.
Wut
Aufregung
Aufregung
Wut
Freude