Das Gemälde von Antonio Saura ist wegen der Urheberrechtsgebühren nicht mehr hier abgebildet. Eine andere Website hat meinen Unterrichtsvorschlag aufgegriffen. Dort ist auch das Saura-Bild im Ansatz zu sehen. Falls jemand eine Abbildung für den Unterricht benötigt, kann ich evtl. weiterhelfen: nicolarother()hotmail.de. Abbildungen anderer "Köpfe"-Bilder von Saura finden sich hier und da.

Antonio Saura: Veinte Cabezas (Zwanzig Köpfe)
Kunsthalle Emden

www.nicola-rother.de

Antonio Saura – wilde Gesichter und andere Dinge

Jedes Kind erhielt einen kopierten Kopf aus dem Saura-Bild. Bei der Betrachtung wurden Bildinhalt, Darstellungsweise, Technik und verwendete Farben deutlich. Das Gesamtbild wurde dann per Folie auf die Wand projiziert und nach diesem Vorbild die Einzelbilder zusammengepuzzelt.

Unrealistische, kritzelig wilde, expressive Bilder, auf denen man schwer etwas erkennen kann, liegen den Werken von Kindern nahe, ihren Absichten aber fern:
Qualitätskriterium für eigene und fremde Bilder sind oft Naturtreue und Erkennbarkeit.

Wenn jedoch ein Künstler solche Bilder malt, werden sie schon eher akzeptiert, dann darf man auch selbst solche Bilder malen und sie gut finden.

Die Kinder (Kunst-AG Anfang 2. Schuljahr) malten mit Abtönfarben in Schwarz, Weiß und selbst gemischten Grautönen wilde, fratzen- oder maskenhafte Gesichter, die zu "14 Köpfen" vereint ausgestellt wurden.

Maximilians Bilder wurden schrittweise expressiver. Aus dem eher geplanten und durchdachten Bild
mit Titel "Mord" entwickelte sich ein gestischer Ausdruck des damit verbundenen Gefühls.

Als ich diesen Unterricht einige Jahre später noch einmal durchführte – wieder in einem 2. Schuljahr – erschien es mir zu wenig, nur Bilder zu malen, die so nah am Künstler-Vorbild waren. Dies wurde zwar als erster Schritt getan, doch dann folgte die Aufgabe, selbst einen Bildgegenstand auszuwählen und auf diesen Sauras Vorgehensweise zu übertragen: Wiederholung des Gegenstands in Variationen, in "wilder" Art, mit nur zwei Farben gemalt. Was immer noch keine wirklich tiefgründige Aufgabe ist, aber zunächst mal ein weiterer Schritt.

Eis

Pullover

Roboter

Anker

Baum

Schiffe

Die Bilder - in der Regel waren es drei bis vier - sollten dann auf einem Untergrund in einer der beiden gewählten Farben angeordnet werden. Erstaunlich fand ich es wieder einmal, dass dabei das Format des Einzelbildes offenbar nicht unbedingt eine Rolle für die Kinder spielte, sondern es, wenn es von den anderen Bildern abwich, kurzerhand auf die Seite gelegt wurde, damit es "passt". (So wie beim Schiff unten rechts.)

© Unterrichtsidee: Nicola Rother 2004 / 2012