Regen
Der Regen spielt hier eine Hauptrolle als bildnerisches Mittel, als Material, als Bildthema und als Mitgestalter zugleich.
Dazu setzen wir uns dem Regen auf dem Schulhof aus. Geschützt durch Regenmäntel, auf Stühlen sitzend, die wasserfeste Malunterlage mit einem widerstandsfähigen Blatt Aquarellpapier auf dem Schoß, den Farbkasten auf einem weiteren Stuhl daneben. Der Regen tropft auf Mensch und Material und liefert gleich das Wasser für die Wasserfarben.
Die Kinder sollen sich von der Situation zu ihrem Bild anregen lassen, vom Wetter, der Nässe und Gräue, dem eigenen Darinsein. Dabei könnten einerseits gegenständliche Regenbilder entstehen, auch unter Benutzung trüber Regenfarben, andererseits ungegenständliche Farbexperimente. Jedes Kind reagiert auf die Situation und das Mitmischen des Regens auf seine Weise mit der ihm gemäßen Gestaltung.
Endlich hat es zur richtigen Zeit, bei erträglicher Temperatur und in passender Stärke geregnet!
So entstanden Spritz- Tropf- und Schmierbilder, die mit Farbe, Technik und Regen experimentierten. Und Aquariumsbilder, die bei konzentriertem Farbauftrag viel Regen gebrauchen konnten, bei wässrigem Farbauftrag eher durch leichte Tropfen interessante Wasserspritz- und -schaum-Effekte erhielten.
Leider wurde eins dieser zarten Tupferbilder durch stärker werdenden Regen wieder völlig verwischt und quasi zerstört. So erfuhren wir, dass es wichtig ist, den "richtigen" Zustand eines Bildes beim Malen zu erkennen und im richtigen Moment aufzuhören.
Das "Kind mit Regenschirm"-Bild (ganz oben) dagegen hat genau die richtige Regenmenge abbekommen. Man sieht dem Bild an, dass das Kind ganz schön nass und aufgelöst geworden ist.
Dabei erfährt man sicher, dass nicht jede Art Regen zu einem Zusammenspiel mit dem malenden Menschen geeignet ist: Zu leichter Regen erfüllt seine Aufgabe nicht, zu starker greift zu sehr zerstörend ins Bild ein.
Interessante "Wasserstellen" gibt es aber immer noch.