In einem Klassenraum der Realschule hängt dieses
Poster:
Solche Verballhornungen oder Variationen eines Kunstwerks sind bekannt, am meisten musste wohl die Mona Lisa herhalten, aber auch das Abendmahl wird oft gequält. Nun also Edward Hopper mit den Simpsons.
Die "Simpsons" als "Nighthawks"
Edward Hopper: Nighthawks (Nachtschwärmer) 1942
Da dachte meine Tochter: Das kenn ich doch?! Das hängt bei uns zu Hause als Kalenderblatt. Allerdings anders. Aber doch gleich.
Bild mit Variationen
Wen setzen wir denn mal ins nächtliche Café?
Und warum überhaupt?
(Also, ich würd ja meine Kollegen aus dem Büro nehmen...)
Denkbar wären Personen aus dem persönlichen Leben (Familie, Freunde, Klasse), aus öffentlichem Leben (Stars, Politiker, Sportler) oder Fiktion (Comicfiguren, Diddl).
Den Raum als Hintergrund habe ich als  Umrisszeichnung vorgegeben, die die Kinder kolorieren (ja, man nennt es auch ausmalen *g*). Im Vergleich mit den Vorbildern werden die Details des Raums deutlich, ebenso die Atmosphäre durch die Farben von Licht und Dunkel.
Der Unterricht im 2. Schuljahr: Bei der Betrachtung der beiden Bilder finden wir Übereinstimmungen und Unterschiede und denken auch über Absichten nach.
Nun wird die Personenfrage genauer erwogen. Dazu überlegen die Kinder: Warum sind es gerade diese Personen/Figuren? Worüber reden sie, wie fühlen sie sich, wie spät ist es, wie kommen sie hierher, warum sind sie hier? Welche Verwandtschaft besteht zwischen der dargestellten Situation und mir, erlebe ich solche Situationen oder ähnliche, wann, wo, wie, mit wem?
Haben sich die Kinder entschieden, kann entweder Material gesammelt werden (Fotos, Zeitungsausschnitte), das als Vorlage für eigene Zeichnungen oder direkt als Collagematerial verwendet wird, oder die Kinder zeichnen frei aus der Vorstellung. Werden die Klassenkameraden dargestellt, können sich die Kinder auch in Vierergruppen in der Haltung der Vorbilder fotografieren. Die wie auch immer geschaffenen Personen werden ausgeschnitten und in den Hintergrund montiert.
Die Bildsituation scheint auf den ersten Blick nicht gerade kindgerecht im Sinne von lebenswirklichkeitsnah. Sie lässt sich jedoch vergleichen mit ähnlichen Situationen, z. B. gemeinsamem Essen zu Hause oder im Restaurant, mit dem Schulfrühstück, mit Situationen aus dem Fernsehen...

...was aber für den Zugang der Kinder zum Bild gar nicht nötig war. Sie ließen ihrer Fantasie freien Lauf, und dies alles kam dabei heraus.

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