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...Träume sind Schäume...

...was mir vorschwebt...

Mobiles aus Schaum und Draht

Mobiles sind bekannte und beliebte Bastelarbeiten und scheinen als solche für inhaltlich anspruchsvollen Kunstunterricht zunächst verpönt. Wäre da nicht Alexander Calder, auf den man sich berufen kann, weil er das Mobile mit seinen abstrakten, schwebenden Draht- und Metallgebilden kunst-glaub-würdig gemacht hat. Eigentlich brauchen wir diese Rückendeckung durch einen anerkannten Künstler aber gar nicht, denn wir entwickeln aus den Eigenarten der ästhetischen Form „Mobile" einen Inhalt, der sich in eben dieser Form sinnvoll und individuell zum Ausdruck bringen lässt, und damit sind wir bereits auf unserem eigenen künstlerischen Weg.

Dieser Unterrichtsvorschlag geht von der Überlegung aus, wie ein Mobile typischerweise auf den Betrachter wirkt. Reiz und Charakteristikum des Mobiles sind seine Leichtigkeit, sein In-der-Luft-Schweben und eben - wie der Name schon sagt - seine Beweglichkeit bzw. Bewegtheit. Wer ein Mobile länger betrachtet, wird in ruhige, entspannte Stimmung versetzt, die Gedanken beginnen ziellos und träumerisch zu schweben, so wie die Formen des Mobiles. Daher kann man sich ein Mobile gut über dem Bett hängend vorstellen, dem klassischen Ort der Träume, und tatsächlich hatten viele Kinder ein Mobile über ihrem Kinderbettchen hängen, „als ich noch klein war".

Wenn ein beliebiges Mobile Träumereien auslösen kann, dann könnte ein selbst entworfenes Mobile doch auch dazu dienen, diese Träume nicht nur dem inneren, sondern auch dem äußeren Auge bildlich vorzugaukeln. Das, wovon man träumt, ein Tagtraum oder Nachttraum, ein Einschlaftraum, Wunschtraum oder Zukunftstraum soll Thema des Mobiles sein.

Die Sprache zeigt schon deutlich, dass eine enge Verwandtschaft zwischen dem Wesen des Mobiles und dem des Traums besteht: Wenn wir eine Idee, einen Plan, einen Traum haben, „schwebt uns etwas vor", uns wird „etwas vorgegaukelt", das nicht Wirklichkeit ist, und wir behaupten: „Träume sind Schäume".

Vorfreude auf die
Klassenfahrt nach Norderney

Vom Inhalt zur Technik: Folgerichtig wäre also Schaum ein ideales Material für unsere Traum-Mobiles, sowohl inhaltlich, als auch technisch, da die Mobile-Formen aus leichtem Material sein sollen, um von der Luft leicht in Bewegung gesetzt werden zu können. Ein anderes luftig-leichtes, quasi „immaterielles Material" ist Draht, den auch Alexander Calder teilweise in seinen Mobiles verwendet, denn Draht zeichnet lediglich eine filigrane Linie um die Luft, aus der die Figur oder Form selbst besteht. Nur ihre Begrenzung und eine gewisse Binnenzeichnung wird durch den Draht dargestellt, sie selbst ist eigentlich ein Nichts, eine Fantasie, ein Luftschloss.

Max fantasiert von nächtlich-gruseligen Geschichten von Zombies, Juliane wünscht sich Geschenke zum Geburtstag, Ingo stellt sich einen Flug durch den Weltraum vor, Marvin träumt von siegreichen Fußballspielen, Rumeysa hätte gern ein eigenes Zimmer mit großem Bett und einer besonderen Lampe. So finden sich die Dinge, die zu den Träumen gehören und zum Mobile werden sollen: Schnuller und Babyfläschchen, Zombie und Stern, Geschenk und der eigene Name, Rakete und Ufos, Fußball und Fußballschuh. Und weil die Gedanken oft von einem Thema zum andern schweifen und man ja viele verschiedene Träume hat, können auch innerhalb eines Mobiles verschiedene Traumthemen durcheinander schweben.

Schaumstoff-Mobiles aus dem 1. Schuljahr. Zum Thema: „Ich träume davon, was ich gern machen würde" waren Trauminhalte der Kinder:

mit dem Hund um die Wette rennen,

auf einem Pferd reiten,

Zu Beginn des Unterrichts sollen die Kinder diese Wirkung von Mobiles bewusst erfahren. Dazu werden verschiedene Mobiles - zum Teil von den Kindern mitgebracht - in der Klasse aufgehängt, und die Kinder können sich darunter legen oder auch nur den Oberkörper auf den Tisch legen und die Mobiles in Ruhe betrachten. Anschließend machen sie sich ihre Eindrücke, Gedanken und Gefühle bewusst, indem sie berichten: Wie wirkt ein Mobile? Wie erscheint es, woran erinnert es, wie wirkt es auf meine Gedanken, wie werde ich davon? „Man wird etwas schwindelig im Kopf", „man wird müde davon", „man träumt so weg", sagen die Kinder.

mit einem Ballon
durch die Luft fahren,

mit einem Wal durchs Meer schwimmen,

im Garten auf der Schaukel spielen.

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