Statt urheberrechtsgebührenpflichtiger Abbildung hier eine Bildbeschreibung:
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Bürgermeister
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Belohnung
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Schloss
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René Magritte setzt die Wirklichkeit, oder das, was wir dafür halten, auf hinterlistige Weise außer Kraft und durchsetzt sie mit skurrilen, überraschenden oder absurden Ideen. Manche Bilder sind auf den ersten Blick harmlos bis nichtssagend, dabei aber so verschlossen, dass man partout nach einer Ungereimtheit sucht. Manchmal verläuft sich dabei die Fantasie des Betrachters, der nach der Falle fahndet, die er von Magritte erwartet, ohne sie so recht im Bild finden zu können. Die Ahnung eines verborgenen, hinterlistigen oder surrealistischen Geheimnisses bleibt. Wie gern würde man spätestens jetzt den Bildtitel zu Hilfe nehmen, aber auch hier foppt uns Magritte, indem er überwiegend Bildtitel gegeben hat, die das Bild nicht erklären, sondern den Betrachter nur noch mehr irritieren sollen.
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Hier haben wir so ein eigenartig nichtssagendes Bild, betitelt „Die fixe Idee", das aus vier gleichförmigen Rasterteilen kombiniert ist. Auf dreien ist etwas ausschnitthaft gemalt, was für sich allein sonst kaum in Bildern anzutreffen ist: Wald, Himmel und Hausfront. Erst auf dem letzten Teil findet sich Gewohnteres, ein Mensch, und zwar ein Jäger, der lauernd sein Gewehr bereit hält - allerdings seltsamerweise vor einer Mauer stehend. Dieser Jäger könnte uns verdächtig vorkommen und wir versuchen, ihn mit den übrigen Bildteilen in einen - am liebsten sinnvollen - Zusammenhang zu bringen. Oder notfalls auch in einen sinnlosen, denn wir befinden uns ja schließlich im Umkreis des Surrealismus. Dem Bedürfnis nach Sinnkonstruktion kommen die Kinder im Kunstunterricht nach. Sie finden und erfinden Zusammenhänge, Handlung, Vor- und Nachgeschichte und mischen sich mit eigener Bildgestaltung in Magrittes Werk ein.
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Zunächst betrachten wir gemeinsam eine Reproduktion des Magritte-Bildes, bei der die Bildteile auf getrennte Blätter kopiert und dann originalgetreu zusammengestellt wurden. Sogleich kommentierten die Kinder, ob das Bild nun stimmig oder unstimmig sei und stellten Zusammenhänge und Brüche der Bildteile heraus. Sie ordneten die Bildteile in verschiedenen Varianten neu an, um einen sachlichen und entsprechenden räumlichen Zusammenhang herzustellen, den sie erläuterten - ein erster Schritt der Sinnkonstruktion. Dennoch wurde das Bild weiterhin als langweilig und nichtssagend gewertet. Es deutet sich der Wunsch an, das Bild möge etwas Schlüssiges darstellen, quasi eine Geschichte erzählen. Die Kinder vermuten, dass sich hinter der Hauswand und in dem dichten Wald etwas Unentdecktes abspielen könnte, das man sich als Betrachter nur in der eigenen Fantasie vorstellen kann.
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Anschließend bilden sich Vierergruppen. Jede Gruppe bekommt ein Gesamtbild und jedes Kind ist für einen Bildteil „zuständig"; hierdurch werden auch die auf den ersten Blick unergiebigeren Bildteile als gleichwertige Fantasiergrundlagen ins Spiel gebracht. „Erzählt gemeinsam - jeder zu seinem Bildteil - eure Geschichte und ordnet die Bilder passend an." Die wesentlichen Dinge, die die Kinder in ihren Geschichten zu Magrittes Vorgabe hinzufügten, werden als neue Bild- Gegenstände von den Kindern gemalt. Damit sichtbar wird, dass sie zu Magrittes Bild gehören, orientiert sich die Bildgestaltung an Magrittes Arbeitsweise: Es wird pro Bild nur ein Ding (Gegenstand, Mensch, Tier, Gefühl, Ort) dargestellt, die Bilder sind ganz ausgefüllt mit dem Ding und evtl. einem Hintergrund. Es wird keine Handlung dargestellt. Die einzelnen Dinge des Gesamtbildes werden in den Teilbildern nicht in Zusammenhang gebracht, sondern lediglich aufgelistet. Die Geschichte daraus zu konstruieren, ist wiederum Aufgabe des Betrachters.
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gejagter Hase
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Hund des Jägers
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kranker Vogel
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Fuchs
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