„Ping Pong" – eine (ungewöhnlicherweise?) blaue Tischtennisplatte, auf die ein Gewirr von dünnen weißen Plastikrohren montiert wurde. Für den geübteren Kunstbetrachter ist dies als Ballbewegungsdarstellung offensichtlich – für Kinder dagegen ist der Gedanke, die flüchtige Bewegung, einen zurückgelegten Weg auf diese Weise mit Material darzustellen, nicht so naheliegend. Mit den folgenden Vorübungen wollte ich ihnen den Zugang erleichtern.

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Spielerisch-experimentelle Annäherung an ein Kunstwerk in der Ausstellung "Los Carpinteros": Ping Pong

1. Wollknäuelwurf: In der Bahn sitzend sollten sich die Kinder ein Wollknäuel zuwerfen, hin und her, kreuz und quer, dabei immer die Fadenstelle festhalten, wenn das Knäuel bei ihnen ankam. Das entstehende Fadengewirr ergäbe eine Art (Auf-)Zeichnung der Bewegungen des Wollknäuels und somit des Wegs, den es zurückgelegt hat.

2. Die „Hänsel-und-Gretel-Methode":
Jedes Kind hatte ein Tütchen mit rieselfähigem Material (z. B. Konfetti oder Vogelfutterhirse) an sich befestigt. In die Spitze der Tüten schnitt ich ein kleines Loch. Der Plan war, dass sich so die Spuren unserer Fortbewegung auf unserem Weg zeichnen würden. Ganz hat es nicht funktioniert, aber immerhin teilweise. Besonders gefiel mir die zeitweise Verstärkung der Spur durch die Tauben, die sich am Vogelfutter niederließen.

3. Auf dem Opernvorplatz haben wir im Gehen langes Band von einer großen Spule abgerollt und zwischen Laternen und Treppengeländer gespannt, was ebenfalls in gewisser Weise die gegangenen Wege kennzeichnete.

4. In der Ausstellung: Die Kinder stellen sich um die Tischtennisplatte. Zwei bekommen einen Tischtennisschläger. Der Aufschlag wird gesucht. Ein Kind stellt sich mit seinem Schläger so vor den Anfang des Plastikschlauchs, dass der tatsächliche Schlag sichtbar wird. Nun „schlägt" von der gegenüberliegenden Seite der andere Schüler den Ball zurück etc., bis der gesamte Ballwechsel nachgestellt und somit nachvollzogen ist. Die Schläger können nach einigen „Schlägen" an ein anderes Kind weitergereicht werden.

© Unterrichtsidee: Nicola Rother 2012

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