Hand-Zeichen
Als wir in der Kunst-AG überlegten, wie wir unseren Winterwettbewerbsgewinn anlegen wollen, wünschten sich die Kinder, hiervon Gipsbinden für Körperabdrücke zu kaufen. Nachdem der Wunsch nach der Gesichtsmaske erfüllt war, nahmen wir uns als weiteres Objekt die Hand vor und brachten hier die Absicht ein, nicht nur die Hand abzuformen, sondern sie dabei als Ausdrucksträger bewusstzumachen, zu nutzen und darzustellen.
Ausgehend von der Faust - "Was kann man damit machen? Was bedeutet das?" - spielten wir weitere Handhaltungen durch und sammelten ihre häufig mehrfachen, unterschiedlichen Aussagen: Der ausgestreckte Zeigefinger kann Aufmerksamkeit auf ein Ziel richten, kann eine Aussage betonen, kann drohen, kann sich zu Wort melden. Die flache Hand kann bitten, abwehren, schlagen, reichen, streicheln. Die Kinder suchten weiter und fanden den erhobenen (Top!) und gesenkten (Flop!) Daumen, die bergend und schützend gewölbte Hand, die zierliche Ballettpose und natürlich - zunächst verschämt, als es wider Erwarten toleriert wurde, entzückt - den "Stinkefinger". Jedes Kind wählte eine Handhaltung, deren Ausdruck ihm zusagte, für sich aus.
Zunächst wurde die Hand dick mit Fettcreme geschützt und vom Partner in der gewählten Haltung eingegipst. Der erhärtete Gips wurde mit der Schere vorsichtig so weit aufgeschnitten, dass die Hand sich befreien konnte, dann wurde die Form mit kleinen Gipsbindenstreifen wieder zugeklebt. Nach ein paar Tagen schwenkten wir die Formen mit Öl aus und gossen sie mit dünnem (zum Vermeiden von Luftlöchern) Gipsbrei aus. Nach weiteren Wartetagen konnten die Gipshände aus dem "Verband" geschält werden, wobei man das Abbrechen der Finger einkalkulieren muss. Es gelang uns nicht, diese mit Gips wieder anzukleben, daher verwendeten wir nach weiteren Trockentagen Uhu Kraftkleber. Für die Sockel gossen wir Gips in eingefettete Papp-Manschetten (aus Plätzchenverpackung zurechtgeschnitten), so dass Quader entstanden. Die Kinder wollten ihre Gipshände mit Hautfarbe bemalen; die Sockel bekamen ohne Absprache die allgemeine Lieblingsfarbe Blau. Zwar war die Arbeit recht langwierig, die entstandenen Plastiken entschädigten jedoch für den Aufwand.