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Martinslaternen

(7 - 8 UStd.)

Ich hatte gerade die Unterrichtseinheit zu Antonio Saura durchgeführt, als mir bewusst wurde, dass ich nicht um das „Laternenbasteln“ mit der Klasse herumkommen würde. Also suchte ich nach einer Möglichkeit, dieses Unvermeidliche mit meinen Vorstellungen von Kunstunterricht zu vereinbaren. Nun passten die fratzenhaften Gesichter nach Saura schon gut zur Dunkelheitssituation beim Laternelaufen (ähnlich wie die Dunkelheitsszenen in der Unterrichtseinheit zu Martinslaternen für das 3./4. Schuljahr), also beschloss ich, sie für die Laternen mit zu verwenden.

Als Laternengerüst wählte ich aus Gründen der einfachen Herstellung Rohlinge, die nicht geklebt, sondern nur mit Musterklammern zusammengesteckt werden (was trotzdem noch zu schwierig für die Erstklässler selbst ist, aber den Aufwand für helfende Eltern und Lehrer in Grenzen hält).

So sollte nun also Saura für eine der vier Seiten der Laterne Pate stehen unter dem Motto „Dunkelheit und Unheimlichkeit“. Für die übrigen drei Seiten galt es nun, weitere Themen zu finden.

Hierzu ließ ich die Kinder erzählen, was alles zum Martinisingen für sie dazugehört und wichtig ist. Es kristallisierten sich folgende Themen heraus: Süßigkeiten (die man sich erbettelt), Leuchten (der Laternen) und Verkleidung (im evangelischen Niedersachsen üblich).

In jeder der folgenden Unterrichtsstunden wurde dann ein Thema umgesetzt.

Das DIN-A3-Zeichenblockblatt war per Bleistiftstrich auf A4 halbiert worden, was zwar für die Laternen noch zu groß war, doch fürchtete ich, dass bei einem noch kleineren Bildformat zu ungenaue, zu kleine und zu undeutliche Bilder entstehen würden. Die Bilder wurden später auf Laternenformat zurechtgeschnitten, was manchmal etwas schade war, aber die Wirkung der Bilder nicht zerstörte.

Schon bei Saura hatten wir nur eine einzige Farbe benutzt und sie mit Deckweiß (Wandfarbe eignet sich gut und ist preiswerter) abgewandelt. Dieses Vorgehen behielten wir auch für die anderen Themen bei. So wurde als nächstes das Thema „Leuchten“ behandelt, gemeinsam die von den meisten Kindern hierfür als passend empfundene Farbe (Orange) festgelegt und in Mischungen mit Weiß verwendet. Wir erarbeiteten beispielhaft mögliche Objekte, die „Leuchten“ darstellen konnten und die die Kinder dann nach eigener Wahl malten.

Thema “Leuchten”

Lakritzschnecken

Süßes

Schokolade (Detail)

Beim folgenden Thema „Süßigkeiten“ konnten die Kinder die Farbe, die sie benutzen wollten, selbst wählen, nachdem wir einige typische Süßigkeitenfarben genannt hatten. Jedes Kind sollte sich für seine wichtigste Süßigkeit entscheiden und nur diese Farbe benutzen. Es entstanden Schokoladenbilder, Kaugummibilder, Smartiesbilder und Lakritzschneckenbilder.

Skelett (2  zur Auswahl)

Vampir

Das letzte Thema – Verkleiden – ließ sich in vielen Fällen nicht sinnvoll auf eine einzelne Farbe reduzieren. Die Kinder sollten jedoch die Farben bewusst wählen und wirklich überlegen, welche Farben z. B. typisch für einen Vampir sind.

Iceman

Indianer (schon fertig)

Von den Laternenrohlingen wurde dann die benötigte Bildgröße abgenommen und mittels Pappschablone auf die gemalten Bilder übertragen und ausgeschnitten. Wichtig ist, gut zu überlegen, wie der Bildausschnitt gewählt wird, damit das Beste vom Bild erhalten bleibt und zur Wirkung kommt.

Nun musste das undurchsichtige Zeichenblockpapier noch mit Öl, das mit Wattepads aufgetupft wurde, transparent gemacht werden.

Nach einigen Tagen wurden dann – mit Elternhilfe – die einzelnen Bilder in die Laternenrohlinge eingeklebt. Wegen des Öls kann man keinen Klebestift benutzen, sondern benötigt Leim (Ponal) oder Flüssigkleber (mit Lösungsmittel).

Die letzte Stunde mit den Eltern nutzte ich auch dazu, noch einmal gemeinsam mit den Kindern zu wiederholen, welche Themen wir wie bearbeitet hatten, um das Verständnis und die Wertschätzung der Eltern für diese nicht im üblichen Sinne „schönen“ Laternen zu wecken.